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Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas
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Grabungsgeschichte
Die drei immer noch aufrecht stehenden und sichtbar aus dem Trümmerberg des eingestürzten Apollontempels ragenden, ca. 20 m hohen Säulen wurden mit den anderen sichtbaren Resten und Baugliedern der Ruine 1765 im Rahmen eines zweitägigen Aufenthaltes der Dilettanti in Didyma von dem englischen Architekten Nicholas Revett für die Publikation »Ionian Antiquities« zeichnerisch aufgenommen, die 1769 erschien und den Tempel von Didyma als wichtiges Beispiel griechischer Baukunst bekannt werden ließ. In den Jahren 1873 und 1895/96 wurden dann von französischen Altertumsforschern und Architekten in zwei Etappen erste Ausgrabungen durchgeführt, die sich jedoch auf die partielle Freilegung seiner Ostfront beschränken mussten. Erst zwischen 1906 und 1913 wurde nach Ankauf der Grundstücke über dem Tempelareal und Abriss der auf seinem Trümmerberg errichteten neuzeitlichen Häuser der Apollontempel im Auftrag der Königlich-Preußischen Museen unter der Leitung des Architekten Hubert Knackfuß und des Archäologen Theodor Wiegand mit durchschnittlich 80 Arbeitern am Tag vollständig freigelegt, teilweise wiederaufgerichtet und durch konservatorische Maßnahmen gesichert. Nach einer weiteren, 1924/25 durchgeführten Grabung und Nachuntersuchungen in den Jahren 1930 und 1938 wurden erst 1962, nun unter der Gesamtleitung des Deutschen Archäologischen Instituts, die Ausgrabungen und Forschungen in Didyma fortgesetzt. Anfangs hatte die Grabungsleitung der damalige erste Direktor der Abteilung Istanbul des DAI Rudolf Naumann und seit 1969 bis 2001 Klaus Tuchelt, bis 1981 zunächst in seiner Funktion als zweiter Direktor der Abteilung Istanbul und dann als erster Direktor der Zentrale des DAI in Berlin. K. Tuchelt hatte bereits das Ziel verfolgt, das Gesamtheiligtum mit den Kultbezirken weiterer Gottheiten und den übrigen Bauten zu erschließen. Ihm gelang es, den in Didyma mündenden Abschnitt der Heiligen Straße und ihre Randbebauung weiträumig freizulegen. Von 2002 bis 2013 übernahmen die Grabungsleitung dann Andreas Furtwängler und in seiner Nachfolge Helga Bumke, wodurch die archäologische Untersuchung der antiken Stätte als international bedeutender Forschungsschwerpunkt der Klassischen Archäologie an der Universität Halle-Wittenberg etabliert werden konnte.
Um die ausgegrabenen und noch unausgegrabenen Reste des Heiligtums zu bewahren und zu schützen, werden seit 1994 im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts umfangreiche Restaurierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen vor allem am Apollontempel durchgeführt. Seit 2010 werden zudem in Kooperation mit der Generaldirektion für Kulturgüter und Museen des Ministeriums für Kultur und Tourismus in Ankara im Auftrag des DAI unter Leitung von Elgin v. Gaisberg der TU-Berlin (Fachgebiet Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege) und unter Mitwirkung der Grabungsleitung Konzepte entwickelt und auch umgesetzt, die zum Ziel haben, unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Kriterien die Ruinenstätte zu schützen und für die heutigen Besucher besser zu erschließen