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Ein keramischer Warenkatalog für Didyma: archäometrische Beprobung von Gefäßkeramik

Der am Seminar für Klassische Archäologie der MLU Halle-Wittenberg etablierte Forschungsschwerpunkt zum Apollonheiligtum von Didyma wird beginnend mit August 2021 um ein neues Kleinprojekt aus dem Bereich der Keramikforschung ergänzt.

Ausgehend von den Auswertungsergebnissen der Fundkeramik aus den Grabungen des Akademie-Projektes (https://archaeology.altertum.uni-halle.de/3436_1059273/kulte_im_kult/) wird das neu initiierte Projekt keramologische Aspekte, die nicht im Fokus der bisherigen Untersuchungen des Fundmaterials standen, mit einer systematischen Erfassung und Definition der lokalen/regionalen Gefäßkeramik von Didyma in den Blick nehmen und die umfangreichen Keramikvorlagen im Rahmen der monographischen Abschlusspublikationen zu den jüngsten Grabungen innerhalb der Didyma-Reihe des Deutschen Archäologischen Institutes mit einem kompakten Katalog der in Didyma von der geometrischen bis in die frühbyzantinische Zeit vertretenen gefäßkeramischen Waren hinterlegen. Hierbei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der auf die archäologische und archäometrische Beschreibung und Klassifikation der lokalen bzw. regional südionisch-milesischen Waren und Fabrikate abzielt, die insbesondere jenseits der feinkeramischen Gattungen (z.B. orientalisierende Keramik, Fikellurastilkeramik) der Forschung bislang nicht in vollumfänglich nachvollziehbarer Weise zugänglich sind. Während die makroskopisch-archäologischen Parameter der Warenklassifikation unter Bezugnahme auch auf zugrundeliegende ältere Arbeiten bereits erarbeitet worden und in eine Datenbank eingeflossen sind, wird im Rahmen des Projektes dank der finanziellen Unterstützung durch die Gerda Henkel Stiftung im zweiten Halbjahr 2021 das archäometrische Begleitprogramm umgesetzt werden.

Methode

Die 47 aufgrund makroskopischer Beobachtungen und archäologischer Überlegungen als präsumtiv lokal bzw. regional identifizierten gefäßkeramischen Waren werden anhand von 70 diagnostischen Referenzstücken einer komplementären archäometrischen Untersuchung (3D-Mikroskopie, Petrographie, Röntgenfloureszenz, Röntgendiffraktometrie, Elektronenmikroskopie) zugeführt, wobei die Kalibrierung der Messgeräte die Vergleichbarkeit der gewonnene Daten mit anderen archäometrischen Keramikstudien in der südionischen Region gewährleisten wird. Unter den Referenzstücken wurden neben zwei potentiellen Fehlbränden auch jene Gefäße aufgenommen, welche bereits Bestandteil einer bislang unpubliziert gebliebenen NAA-Probeserie waren.

Parallel stattfindende Analysen von Ziegeln und Dachterrakotten sowie  von Resten von keramischen Ofenschlacken und Gussformen aus Didyma binden die archäometrische Beprobung der Gefäßkeramik bzw. den damit einhergehenden gefäßkeramischen Warenkatalog in den größeren, epochen- und gattungsübergreifenden Rahmen einer exemplarischen Fall- und Grundlagenstudie zur systematischen Erschließung archäologischer Fundkeramik im südlichen Ionien ein.

Projektleitung

Prof. Dr. Helga Bumke

Dr. Alexandra von Miller

Weitere Projektbeteiligte

Doç. Dr. Ali. A. Akyol (Hacı Bayram Veli Üniversitesi, MAKLAB, Ankara)

Dr.des. Georg Pantelidis (Technische Universität Darmstadt)

Kooperationspartner

Dr.des. Lars Heinze (Tübingen)

Ass.Prof. Dr. Philip Sapirstein (University of Toronto)

Dr. Udo Schlotzhauer (DAI Berlin)

Dr. Marek Verčík (Karls-Universität Prag)

Kooperierende Institutionen

Grabung Didyma das Deutschen Archäologischen Instituts

Akademie-Projekt Kulte im Kult

Laufzeit

08/2021–12/2021

Finanzierung

Einführende Literatur zu den gefäßkeramischen Waren von Didyma

  • U. Wintermeyer, Katalog ausgewählter Keramik und Kleinfunde, in: K. Tuchelt, Didyma. Bericht über die Arbeiten der Jahre 1975–1979, IstMitt 30, 1980, 123–125.
  • U. Wintermeyer, Bemerkungen zur Typologie und Chronologie der hellenistisch-kaiserzeitlichen Gebrauchskeramik, in: K. Tuchelt, Didyma. Bericht über die Arbeiten der Jahre 1980–1983 mit Beiträgen von P. Schneider, U. Wintermeyer, K. Gödecken, H. R. Baldus, J. Boessneck und A. von den Driesch, W. Schiele, IstMitt 34, 1984, 241–243.
  • Th. G. Schattner, Die Fundkeramik, in: K. Tuchelt (Hrsg.), Ein Kultbezirk an der Heiligen Straße von Milet nach Didyma, mit Beiträgen von K. Tuchelt, P. Schneider, Th. G. Schattner und H. R. Baldus, Didyma 3, 1 (Mainz 1996) 165−168.
  • U. Wintermeyer, Die hellenistische und frühkaiserzeitliche Gebrauchskeramik auf Grundlage der stratifizierten Fundkeramik aus dem Bereich der Heiligen Straße, Didyma 3, 2 (Mainz 2004) 7–9.
  • Th. Schattner, Die Fundkeramik vom 8. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr., Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1962, Didyma 3, 4 (Mainz 2007) 40–58.
  • A. von Miller, Milesian Light Brown Ware/Fine Light Brown Ware, LCP 2018 <https://www.levantineceramics.org/wares/milesian-light-brown-ware-fine-light-brown-ware   > (12.07.2021)

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. a) Makroaufnahme Oberfläche (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. a) Makroaufnahme Oberfläche (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. a) Makroaufnahme Oberfläche (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. b) Makroaufnahme Bruch (Photo F. Wulfmeier

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. b) Makroaufnahme Bruch (Photo F. Wulfmeier

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. b) Makroaufnahme Bruch (Photo F. Wulfmeier

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. c) Mikroaufnahme Bruch (Photo A. von Miller)

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. c) Mikroaufnahme Bruch (Photo A. von Miller)

Referenzstück Glimmerware Ke01-55. c) Mikroaufnahme Bruch (Photo A. von Miller)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. a) Makroaufnahme Oberfläche (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. a) Makroaufnahme Oberfläche (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. a) Makroaufnahme Oberfläche (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. b) Makroaufnahme Bruch (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. b) Makroaufnahme Bruch (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. b) Makroaufnahme Bruch (Photo F. Wulfmeier)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. c) Mikroaufnahme Bruch (Photo A. von Miller)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. c) Mikroaufnahme Bruch (Photo A. von Miller)

Referenzstück Braune Ware Ke01-2850. c) Mikroaufnahme Bruch (Photo A. von Miller)

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