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Kampagne 2013

In der Zeit vom 30. Juli bis zum 6. September 2013 wurde in Didyma gearbeitet.

Es wurden die Reste von zwei mächtigen Fundamentstrukturen zutage gefördert, die zu bislang unbekannten Großbauten gehört haben müssen und somit für die Rekonstruktion der weitgehend noch unerschlossenen Topographie des antiken Didyma von größter Bedeutung sind. Der erste Fundplatz liegt etwa 80 m nördlich des Apollontempels bei der jetzigen Moschee des Ortes, dem Nachfolgebau einer christlichen Kirche, die auf einem antiken Fundament errichtet wurde. Hier traten teilweise ausgeraubte Fundamentsetzungen hellenistischer Zeit zutage, die mit drei Lagen eine Höhe von insgesamt 2 m erreichen. Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt der freigelegte Ausschnitt sicherlich noch zu gering ist, um den Grundriss des zugehörigen Baues rekonstruieren zu können, kann davon ausgegangen werden, dass sich an dieser exponierten Stelle nördlich des Apollontempels und östlich der Heiligen Straße ein  bedeutender Bau des antiken Heiligtums erhob. Aufschlussreich sind auch bei den Grabungen und bereits früher in dem Areal gefundene Architekturteile einer dorischen Halle (Löwenkopfwasserspeier) und eines kleinen Kultbaus (sog. Pseudonaiskos) aus hellenistischer Zeit, deuten sie doch darauf hin, dass zumindest diese beiden Bauten hier auf dem sich nach Norden fortsetzenden Plateau gestanden haben werden.

Planausschnitt von Didyma mit Moschee und 2013 ergrabenen Fundamentstrukturen

Planausschnitt von Didyma mit Moschee und 2013 ergrabenen Fundamentstrukturen

Planausschnitt von Didyma mit Moschee und 2013 ergrabenen Fundamentstrukturen

2 m hoch anstehendes Fundament bei der Moschee

2 m hoch anstehendes Fundament bei der Moschee

2 m hoch anstehendes Fundament bei der Moschee

Löwenkopfwasserspeier, Inv. Nr. A3476

Löwenkopfwasserspeier, Inv. Nr. A3476

Löwenkopfwasserspeier, Inv. Nr. A3476

Im Fall des zweiten Fundamentes, ca. 100 m südöstlich des Apollontempels gelegen, wurden drei noch in situ liegende große Blöcke angetroffen (a). Sie befinden sich unter einer byzantinischen Kapelle (b), die wiederum von einer ca. 14 m langen und 4 m breiten neuzeitlichen Kapelle (c), die dem Hagios Georgios geweiht war, überbaut  worden sind. Da die Fußböden im Bereich westlich der Apsis tiefgehend gestört und daher nicht mehr intakt waren, konnten hier in einem kleinen Ausschnitt die darunter liegenden antiken Strukturen erfasst werden. Bereits jetzt liefern deren Ausmaße von mehreren Metern einen Hinweis darauf, dass auch hier eine größere antike Baustruktur gestanden haben wird. Aufgrund ihrer Lage unter einer christlichen Kapelle wird man dabei an einen Sakralbau denken dürfen, der sich östlich des erst kürzlich entdeckten Theaters befunden hat.

Kapelle des Hagios Georgios mit antiken Fundamentblöcken

Kapelle des Hagios Georgios mit antiken Fundamentblöcken

Kapelle des Hagios Georgios mit antiken Fundamentblöcken

Kampagne 2009

Kampagne 2010

Kampagne 2011

Kampagne 2012

Kampagne 2013

Kampagne 2014

Kampagne 2015

Kampagne 2017

Kampagne 2018

Kampagne 2019

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